Wie eine Schockwelle breitete sich diese Zahl über den Globus aus. Selbst Silicon Valley stockte kurzzeitig der Atem. Eine unglaubliche, fast schon unrealistische Summe für einen Chatdienst mit rund 50 Mitarbeitern. Aber es ist eine Deal der möglicherweise sein Geld wert ist.
Whatsapp greift auf einen unglaublichen Berg an Daten zu. So sendet die App die gesamte Kontaktliste -unverschlüsselt- an die Whatsapp Inc., speichert wer wann wie oft und wie lang anruft. Allein hieraus lassen sich schon gesamte soziale Netwerke rekonstruieren. Aber auch auf die Geodaten greift Whatsapp zu. Solange das Handy Empfang hat, weiß Whatsapp -und ab jetzt Facebook- wo du bist.
Arbeitest du gerade? Warst du bei der Party von Mike? Triffst du dich gerade mit deinen besten Freunden? Das ist nur eine Handvoll der Fragen, die Facebook von nun an mit Leichtigkeit beantworten kann.
Durch diesen Deal hat Facebook eine enorme Machtkonzentration erlangt. Wer auch noch seine Handynummer bei Facebook hinterlegt hat, ist für den Konzern nun vollständig gläsern, es gibt dann nichts mehr was Mark Zuckerberg nicht über dich weiß.
Der Deal zeigt auch auf eingängliche Weise, wie viel diese Datensätze wert sind. Bisher wurde der Datenschutz von einem Großteil der Bevölkerung für eher unwichtig erklärt. Doch wenn ein Unternehmen bereit ist 19 Milliarden US Doller einzig und allein für eben diese Daten auszugeben muss doch für jeden ersichtlich sein, welchen unglaublichen Stellenwert diese Daten besitzen.
Die Frage nach Alternativen
Es schein, dass zumindest kurzfristig einige User mehr auf den Datenschutz achten wollen. So hat der Dienst Threema seine Nutzerzahlen in den letzten Tage verdoppelt.Doch auch wenn dieser Dienst einiges besser macht als sein großer Konkurrent, perfekt ist er nicht. So wird zwar behauptet dass der Dienst sicher sei und eine gute Verschlüsselung benutzt aber überprüfen lässt sich das ganze nicht, da es sich um eine proprietäre („normale“) Software handelt und somit niemand Zugriff auf den Quellcode hat.
Der Threema Konkurrent „whistle.im“ hat vom Chaos Computer Club ein vernichtendes Urteil erhalten: Von „eklatanten Sicherheitsmängeln“ und einem „grundlegenden Missverständis kryptographischer Algorythmen“ ist die Rede.
Letzendlich müsste eine „perfekte“ Software folgende Punke berücksichtigen:
1) OpenSource
2) keine Zentrale speicherung, d.h. Speicherung auf dem Handy
3) End-to-End Verschlüsselung
Surespot erfüllt zumindest Punkt 1) und 3), zudem ist es einfach zu bedienen und für Android und iOS verfügbar. Ob es sich durchsetzten wird?
Auf Netztpolitik gibt es eine Liste der Alternativen.